Féraud & Müller, die Kostümmacher Einzelanfertigung nach historischer Vorlage |
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RENAISSANCE 1450-1620
Das Vorbild hierzu ist die Wiederentdeckung der Antike; Italien wird tonangebend in dieser Epoche und schmückt sich mit großartigen Kunstwerken, die versuchen, den Menschen zu idealisieren. Die Reformation zeitigt die Gegenreformation nicht ohne Blutvergießen; der Kampf und die Vorherrschaft der Macht auf den Weltmeeren und um die neu entdeckten Länder entflammt.
In der späten Renaissance kleidet sich der Adelige in Spanien vorwiegend in schwarze bzw. erdfarbene Kostüme, während die Besätze in Gold und Silber, die Manschetten und Krägen stets in weiß oder creme gearbeitet sind. Die Stoffe bestehen zum Teil aus gemusterten Seiden (oft mit Gold, Silber, und Edelsteinen bestickt).
Die Roben erhalten dadurch eine regelmäßige, majestätische Strenge und eine
klare Aufteilung des Ober- und Unterkörper in präzise Figuren (insbesondere
Dreiecke).
Damenkostüm der italienischen Frührenaissance um 1490
Das schwarzsamtene Unterkleid und der Taillengürtel sind versehen mit einer goldfarbenen Handstickerei.
Robe einer Edeldame der deutschen Renaissance um 1540
Kostüm eines Edelmanns der deutschen Renaissance
Kostbare mit schrägen Zierbändern versehene Wamsärmel und bestickte gerade geführten Borten an Wams und Gürtel verdeutlichen die Vorliebe der Renaissance zur Klarheit der Geometrie.
Zur weiteren Ausstattung eines “Gentilhomme“ gehören ein grünsamtenes Barett mit weißer Straußenfeder, eine mehrreihige goldene Gliederkette, die die breite Brust optisch fasst und geschlitzte flache Lederschuhe über den obligatorischen schwarzen Wollstrümpfen.
Renaissancekostüm eines Edelmannes 1560 Dem italienischen Gemälde von Allessandro Farnese nachempfunden besticht dieses Kostüm eines Jünglings durch sein Wams in ockergelbem Samt mit einer geometrisch angeordneten Verzierung mit Kordeln, die sich kontrastreich von den quergestreiften mit Borten reichverzierten Ärmeln und einer geschlitzten Pumphose mit einer zeittypischen Schamkapsel abhebt. Silberknöpfe und ein schwerer, kostbar mit weißem Fell, sowie einer Perlen- und Seidenstickerei verzierter Mantel aus Prägesamt runden das Ensemble ab.
Königinnenkleid der italienischen Renaissance um 1560
Der reiche Fall der schwarzsamtenen Robe sowie deren optische Einteilung durch die Verwendung üppiger breiter Brokatborten und Tressen in Gold gemäß der Philosophie der Renaissance in geometrische Idealproportionen des Dreiecks, verleihen dem Kostüm eine majestätische Strenge, die sich in einer Mittelscheitelfrisur mit schlichtem Haarnetz getragen konsequent fortsetzt.
Einzig die kostbaren, mit Edelsteinknöpfen versehenen Ärmel mit ihren kleinen Schlitzen, durch die sich das herauspludernde Seidenorganza Bahn bricht, erlauben sich einen kleinen wohltuenden Bruch dieser königlich strengen Harmonie.
Aus burgunderrotem wattiertem Samt trägt der Edelmann dazu eine schmale, leicht wattierte, einfache „venezianische“ Hose und schlichte abnehmbare Ärmel, die in reizvollem Kontrast zu dem Blumen – und Grätenmuster stehen. Der Mantel aus satingefüttertem Seidensamt, eine mittelgroße Krause und ein kleines Samtbarett mit Perlen und Schwanenfedern runden das Erscheinungsbild des Adeligen ab.
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