Féraud & Müller, die Kostümmacher Einzelanfertigung nach historischer Vorlage |
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BAROCK 1620-1715
FRÜHBAROCK 1620-1685
Die Steifheit der Renaissance wird zugunsten einer lockereren Form aufgegeben, in dem die Frauen auf die steifen Reifröcke verzichten ; oftmals wird der Ausschnitt bei den Damen wieder höher getragen. Männer tragen Habits in Form von Offizierskleidung (Musketiere) und breitkrempige Hüte mit Straußenfedern. Spitzen aus Leinen werden zusehends kostbarer, vor allem unverzichtbar. In den katholischen Ländern Spanien und Flandern allerdings ist man der Welt keineswegs so sinnenfreudig zugetan. Dort trägt man weiterhin die sog. "Spanische Mode" in Form steifer Mieder in sittsam dunklen, meist schwarzen Farben.
Soldatenkostüme des Dreißigjährigen Krieges Die beiden Kostüme eines Artilleristen und eines Offiziers stehen stellvertretend für die Zeit des kriegserprobten Frühbarock Europas, sowohl von Angehörigen der Armeen und Bürgern, als auch von Edelleuten getragen. Die Kostüme aus Wolle bestehen aus drei Teilen, einer mäßig weiten
Kniebundhose " Pantalon", einem Überrock mit offenen Ärmeln, der sog.
"Hongreline" und der typische, lässig über der rechten Schulter getragene, mit
einer Schnur gehaltene, kreisförmig geschnittene Rad- bzw.
Imponiermantel.
SPÄTBAROCK 1685-1715
Tageskleid einer Hofdame des Barock um 1695
Am Hof Ludwig des XIV trägt die Dame von Geblüt dieses Seidenkostüm in verschiedenen Herbsttönen. Das changierende kupferrote Oberteil besteht aus Taftseide sowie einem Plastron aus geblümter Brochéseide und ist gefüttert mit einer mandelgrünen Seide.Der Rock dazu ist gearbeitet aus einer goldgelben Wildseide, auf deren Ton in Ton gehaltenen Damastapplikationen mit typisch floralem Muster der Zeit sich Arkaden aus kostbarer Calaisspitze entfalten (sog.prétintailles).
Als besonders kostbar darf die antike Leinenspitze gelten, die in zwei üppigen Volants an den Ärmeln angebracht werden. Accessoires zu dieser Seidenrobe sind eine floral im Stil der Zeit gemusterte Schürze und ein Beutel, die beide ebenso wie das gesamte Kleid mit Posamenten reich geschmückt sind.
Barockkostüm eines Nobelmannes um 1700
Nach einem Originalschnitt sind Jacke und Hose aus grauem Baumwollsamt gearbeitet und mit silberfarbener Duchesseseide gefüttert. Metallsilberborten als Zierknopflöcher in einer Übergröße betonen mit ihrer Plastizität die Üppigkeit der samtenen Stoffülle zusätzlich. Den hohen Stand des Aristokraten verkörpert eine Schärpe aus antikem bordeauxfarbenem Seidentaftband, welches mit einer Silberborte eingefasst wird.
Dazugehörig ist eine floralgemusterte grausilberne Seidenjacquard-Weste, die bis zu den Knie reicht und damit typisch für die barocke Westenlänge steht, gefüttert mit rosafarbener Wildseide und mit versilberten antiken Knöpfen und Silberborten versehen.
Selbstverständlich darf die kostbare antike Leinenspitze in barocker Ausprägung in Form und Muster als Kragen und Manschetten nicht fehlen.
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